Karlsruhe
Dominik Moser (*31.10.1976 – † 01.12.2006)
Nachdem wir von dem tragischen Arbeitsunfall unseres langjährigen Bruders erfahren hatten setzten wir alles daran, ihm ein gerechtes Andenken zu schaffen… Beim nächsten Spiel in Freiburg wurden spezielle T-Shirts verkauft. Vom Sonderzug zum Stadion wurde ein erster Trauermarsch veranstaltet und im Stadion wurde der Block schwarz gehalten. Auch die Mannschaft schloss sich nach dem Spiel der speziellen “Trauerfeier” an. Beim darauffolgenden Heimspiel gab es einen Trauermarsch vom Fanprojekt zum Stadion.
Die letzte Aktion zu seinen Ehren bestand aus einer Bengalshow mit 30 Fackeln (für je ein Lebensjahr) und einem großen Banner.
Ein besonderer Dank geht an die Kurven aus Berlin, Strasbourg, Pisa und Graz, die ihre Trauer mittels verschiedener Aktionen zum Ausdruck brachten. Selbst “Zecke” Neuendorf zog sich kurzfristig ein Moser-Shirt über.
Phönix Sons Karlsruhe ’99
Philipp „Willy“ Lehberger (* 24.11.78 – † 07.06.09)
Matthias Melon‘ Hauser († 25.04.2010)
Am 25.04.2010 verstarb im Alter von nur 42 Jahren völlig unerwartet Matthias Hauser, vielen besser bekannt als Melon´. Er war eines der letzten Originale, die wir in Karlsruhe hatten. Bereits mit 8 Jahren ging die Leidenschaft ,,KSC“ von seinen Eltern auf ihn über und so begann er schon 1976 die Spiele unserer Mannschaft zu bereisen. Anfangs natürlich noch mit den Eltern, aber auch schon bald mit den Karlsruher Schlachtenbummler. Von damals bis heute war er zu 100% ein Blau-Weißer, selbst in der gesamten UEFA-Cup Zeit verpasste er nur EIN Spiel, und das auch nur wegen Visums-Problemen. Melon´ war ein Lebemann, der immer nur für das Heute lebte. Das Morgen war ihm nie so wichtig. Uns somit war er auch für seine Feierbereitschaft mehr als bekannt. Auch wenn man über die Jahre hinweg beim KSC nicht immer einen Grund zum Feiern hatte, Melon´ fand einen und steckte sein Umfeld stets mit guter und ausgelassener Stimmung an. Dafür war er bekann, dafür haben ihn alle geliebt! Melon´ hatte aber neben der Feierei auch noch eine andere Seite. Er war ein absolut loyaler, ehrlicher und geradliniger Mensch, was die Leute, die ihn näher kannten, allesamt zu schätzen wussten. Auf ihn konnte man sich immer verlassen. Er war einer dieser Typen, von denen man sich eigentlich 10 wünscht, man aber letzten Endes froh ist, wenigstens dieses Einen zu haben. Sein Tod reißt wiederum ein großes Loch in die Karlsruher Fanszene, egal ob bei den Alten oder den Jungen. Das Mitgefühl all derer, die ihn kannten und schmerzlich vermissen werden, gilt seiner Frau, seine Mutter, seiner Familie und seinen engsten Freunden.
Thorsten Schmidt († 16.03.2014)
Kevin (*02.10.1990 – † 23.05.2017)
Am 23.05.2017 erreichte uns, wie aus dem Nichts, die schockierende Nachricht, dass unser Freund und Weggefährte Kevin den Suizid als einzigen Weg für sein Leben sah.
Er war ein Unikat!
Die Tage zuvor erlebte er gemeinsam mit uns noch ganz im Zeichen des Fußballs, so, wie er es liebte. In Straßburg genoss er am Freitag die grandiose Stimmung und schwärmte von der Pyroaktion. Sonntags saß Kevin über 1.000 Kilometer neben uns, nur um das letzte Saisonspiel unseres KSC zu sehen, der zu diesem Zeitpunkt schon abgestiegen war. Er liebte es einfach, mit uns stundenlang im Bus zu sitzen, Spaß zu haben, Siege zu feiern oder sich über die schlechte Leistung der Mannschaft aufzuregen. Auch außerhalb des Spieltags war Kevin immer dabei – eine kurze Nachricht und Kevin war am Start.
Scheiss Depressionen!
Dass gerade er, der sich nach außen immer so gut gelaunt gab, uns alle zum Lachen brachte und den ganzen Bus unterhalten konnte, sich für diesen Weg entschied, macht uns fassungslos. Niemand ahnte, wie es Kevin wirklich ging und für uns alle war es wie ein Schlag ins Gesicht. Wir waren ohnmächtig und wussten nicht, wie wir mit der Situation umgehen sollten. Keiner konnte die schreckliche Nachricht glauben.
Du wirst immer da sein, wo wir sind!
In den folgenden Tagen saßen quasi pausenlos Mitglieder unserer Gruppe zusammen, weinten, lachten, gaben sich gegenseitig Kraft und machten sich Gedanken – Gedanken um die Beerdigung, Gedanken um den Abschied von Kevin im Stadion, Gedanken um Kevins Tochter, seinen Bruder und seine Eltern.
Kevin für immer!
Danke an alle Freunde und Bekannte aus Karlsruhe, aber auch aus Berlin, Straßburg und Graz, die Ihre Anteilnahme ausdrückten und Kevin auf der Beerdigung die letzte Ehre erwiesen! Auch aus anderen Kurven Deutschlands erreichten uns Nachrichten. Danke aber auch vor allem an die gesamte Gruppe Armata Fidelis, die in diesen Tagen wohl ihre schwersten Stunden zu meistern hatte.
Ultras für immer!
Kevins Tod hat uns gezeigt, wie wertvoll das Leben eigentlich ist und hat uns als Gruppe noch näher zusammengebracht. Um ihm zu gedenken, führten wir beim ersten Heimspiel der neuen Saison eine Choreographie durch und auch in Zukunft wird Kevin durch eine Schwenkfahne immer mit uns unterwegs sein.
Depressionen sind eine Krankheit!
Kevins Tod offenbarte uns auf tragische Art und Weise, dass die Themen Depressionen und Suizid nicht tabuisiert werden dürfen. Sie müssen in die Öffentlichkeit getragen werden, um hier ein Bewusstsein zu schaffen. Gerade in Zeiten, in denen seit vielen Jahren die Zahl der psychisch Erkrankten rapide zunimmt, dürfen diese Themen kein Tabu mehr sein. Daher führten wir in den folgenden Monaten verschiedene Aktionen mit dem AK Leben e.V. durch, der Menschen in schwierigen Lebensphasen und die Hinterbliebenen von Suizidtoten betreut und begleitet. Auch in Zukunft wollen wir weiter eine Öffentlichkeit für dieses Thema schaffen.
Kevin wird immer in unseren Herzen und Teil unserer Gruppe sein! Egal wann und wo es hingeht, er wird immer bei uns sein.
Armata Fidelis 2003
Berlin
Benjamin Bienert (*2.51984 – † 28.05.2005)
Vor ca. 9 Monaten erfuhren wir, dass unser Freund Benjamin Bienert, seit Jahren Mitglied in unserer Gruppe, den Harlekins Berlin, an akuter Leukämie leidet und ihm ohne einen passenden Knochenmarkspender wohl nur noch wenige Monate zum Leben bleiben würden. Die Nachricht, dass es ausgerechnet den lebensfrohen Benny traf, war für uns alle ein Schock.
Die darauf folgenden Wochen und Monate waren einfach nur überwältigend und nicht in Worte zu fassen. Aus ein paar Bluttypisierungen im engsten Kreis entwickelte sich eine Initiative, an der sich Fußballfans, Vereine und Betroffene aus dem gesamten Bundesgebiet und zum Teil sogar aus dem Ausland beteiligten, um Benny zu helfen. Neben zahlreichen Typisierungsaktionen wurden insgesamt ca. 100.000 € gespendet um die Proben auszuwerten, doch trotz alle dem war die Wahrscheinlichkeit Bennys genetischen Zwilling zu finden weiterhin sehr gering, denn die Chance betrug in etwa 1 : 1.000.000.
Im Februar war es dann soweit, Benny bekam eine Knochenmarkspende und alles lief normal. Man war überglücklich, dass all der Aufwand um ihm ein neues Leben zu schenken endlich Früchte trug.
In den letzten Monaten wurde es ruhig um Benny. Man war optimistisch, dass er es schaffen würde. Auch wenn das Risiko einer Infektion sehr hoch war, glaubte man nach all den positiven Ereignissen fest daran, dass unser Freund vielleicht schon bald wieder neben uns im Stadion stehen kann!
Doch plötzlich erfuhren wir, dass sich Bennys Gesundheitszustand dramatisch verschlechterte und ihm wohl nur noch wenige Stunden blieben – für uns alle ein tiefer Stich ins Herz.
Benjamin Bienert hat den schweren Kampf um sein Leben am 28. Mai 2005 verloren. Er verstarb im Alter von nur 21 Jahren.
DIE HARLEKINS BERLIN UND DIE GESAMTE FANSZENE VON HERTHA BSC TRAUERN UM UNSEREN FREUND BENNY
In all der tiefen Trauer müssen wir uns eines jedoch immer vor Augen halten: Wir haben gemeinsam für dich gekämpft, Benny. Leute haben Rivalitäten bei Seite gelegt und sind gemeinsam für dich eingestanden, für dein Leben! Wir haben nichts unversucht gelassen, um dir zu helfen, doch das Schicksal war stärker.
FÜR UNS, BENNY, WIRST DU FÜR IMMER EIN TEIL UNSERER GRUPPE SEIN. DEINE SEELE LEBT WEITER, IN ALL UNSEREN HERZEN – NIEMALS WERDEN WIR DICH VERGESSEN! Wir hoffen es geht dir gut, da wo du jetzt bist. Wir hoffen dein Leid hat ein Ende gefunden.
Unser tiefstes Mitgefühl gilt deinen Eltern, deiner Freundin und all deinen Verwandten und Bekannten.
R.I.P Benny
Harlekins Berlin 98
Carsten Grab († 17. Oktober 2000)
… unser ehemaliger Fanbeauftragter, hatte am 17. Oktober 2000 im Alter von nur 30 Jahren einen tragischen Freitod gewählt. Er wird uns für immer in Erinnerung bleiben.
Nicht nur durch seine Arbeit bei Hertha, sondern auch durch sein Engagement im HSV-Fanclub Berlin, bei den Eisbären und dem BFC Dynamo sowie als Herausgeber der Fan-Magazine “Spreebär” und “Berliner Sportecho” war der diplomierte Ingenieur in der Berliner Sportszene bekannt geworden. Kaum einer konnte von sich behaupten, mit den Anliegen der Fußball- und Eishockey-Fans so gut vertraut zu sein, wie Carsten Grab.
RUHE IN FRIEDEN CARSTEN GRAB
Harlekins Berlin 98
Philip Lipka († 28.07.2013)
„Die Zeit treibt den Schmerz nicht aus, Herthaner über den Tod hinaus!“
Strasbourg
Jean Husson († 09.06.2006)
Pisa
Mau († 08.02.1999)
SciaScia († 11.08.2006)
Graz
Heimo († 20.07.1982 – 19.04.2019)
Lieber Heimo,
die Nachricht über deinen Tod hat uns wie ein Donnerschlag getroffen. Ein riesiges Loch klafft seither in unserer Mitte. Die Wege von Sturm und dir kreuzten sich schon in deinen frühen Jahren, als du noch ein kleiner Bub warst. Über die Black Tigers ’97 kamst du 1998 zur Brigata. Seit nunmehr über 20 Jahren warst du Teil einer Gemeinschaft von Jungs und Mädels, aus der sich im Laufe der Zeit enge Freundschaften entwickelten. Unzählige Stunden, Tage und Nächte haben wir gemeinsam hier und abseits des Fußballs miteinander verbracht. Manche von uns konntest du auch von deiner zweiten Leidenschaft, dem Kampfsport, überzeugen. Als Trainer hast du vielen von uns vermittelt, dass man nur einen Brief aufgibt und jeder von uns seinen Weg gehen muss. Seit 2010 bereicherte deine Tochter Maya dein Leben. Du warst für deine Freunde, nicht nur in der Kurve, ein bewundernswerter Mensch, zu dem viele aufschauten, auch wenn du das manchmal nicht sehen konntest. Unvergessen wird auch deine Eigenschaft bleiben, offen und unvoreingenommen auf andere, insbesondere jüngere Mitglieder quer durch alle Gruppen zuzugehen und ihnen mit so mancher Geschichte ein Lächeln oder ungläubiges Staunen ins Gesicht zu zaubern.
So lustig und spannend unsere gemeinsamen Abenteuer waren, so erbarmungslos sollte dich das Leben vor eine Aufgabe stellen, die wohl den meisten von uns unlösbar erscheinen würde. Wie Atlas einst das Himmelsgewölbe hast du auch diese Last geschultert und als ewiger Kämpfer die gestellten Herausforderungen angenommen. Mit unbändigem Willen hast du diesen Kampf weitgehend im Stillen geführt. Hilfe anzunehmen war aufgrund deines Wesens eine Sache, die dir bis zuletzt schwerfiel. In letzter Zeit wandelte sich deine Verbissenheit in Verbitterung und dein unbändiger Wille in Verzweiflung. Hier trennte sich der Weg zwischen schlichten Wegbegleitern und fürs Leben gewonnenen Freunden. Deiner bewundernswerten Haltung, Probleme in Angriff zu nehmen und auf “deine” Art zu lösen, bist du leider bis zum Schluss treu geblieben. Was übrig bleibt ist deine Tochter Maya, die aufgrund des unmittelbar vorhergehenden und leider vorhersehbaren Ablebens ihrer Mutter nun auf ihre Großeltern angewiesen ist. Wir werden sie gemeinsam auf ihrem weiteren Weg unterstützen.
Danke, dass wir an deiner Seite sein durften.
Deine BRIGATA GRAZ 1994 und alle Freunde, Brüder, Schwestern und Wegbegleiter
UNVERGESSEN – UNERSETZBAR – BIS IN ALLE EWIGKEIT
Spenden für Heimos hinterbliebene 8-jährige Tochter Maya.
Diese ist seit letztem Wochenende Vollwaise und benötigt neben der Kraft und Energie der hinterbliebenen Angehörigen auch finanzielle Unterstützung.
Verwendungszweck “Maya”
Kontoinhaber: Schwoaze Helfen
IBAN: AT72 3800 0000 0433 5436
BIC: RZSTAT2G