Offener Brief an das Präsidium des Karlsruher Sport-Clubs

Wie ihr sicher bereits mitbekommen habt, soll am kommenden Spieltag die Aktion „Wir helfen“ auch auf dem Trikot unserer Mannschaft durchgeführt werden.

Die Aktion ist eine von der BILD-Zeitung geplante Marketing-Kampagne, die unter dem Deckmantel des sozialen Engagements dieser lediglich zu einem Image-Gewinn verhelfen soll. Das wird nicht zuletzt daran ersichtlich, dass der Aufdruck auf den Ärmeln auch das Logo der „BILD“ beinhaltet.

Dass ein Boulevard-Blatt, das durch Hetze gegen Minderheiten aller Couleur regelmäßig Hass und Vorurteile schürt, jetzt plötzlich eine soziale Aktion für Menschen ins Leben ruft, gegen die sie Monate zuvor noch selbst versucht hat, Ängste in der Bevölkerung zu wecken (siehe vor allem die unten stehenden Links), grenzt an Ironie. Zahlreiche Vereine, wie etwa St. Pauli, Union Berlin oder der 1. FC Nürnberg haben den scheinheiligen Charakter dieser Kampagne erkannt und beteiligen sich nicht daran.

Soziales Engagement ist kein Hype und keine Marketing-Kampagne.

Der KSC und seine Fans setzen sich seit Jahren für Mitmenschen ein – ohne kommerziellen Hintergedanken.

Wir stehen für eine bunte und laute Gegengerade, mit den unterschiedlichsten Einstellungen und Ansichten. Wir stehen für unseren Verein und unsere Stadt und auch für die Menschen die dort leben. Beim KSC ist jeder willkommen, der im Herzen blau-weiß ist – egal welcher Nationalität!

Wir lassen uns nicht als Instrument für Marketing-Zwecke missbrauchen und fordern daher das Präsidium unseres Vereins auf, sich nicht an der Aktion zu beteiligen.

Äußerst lesenswert in diesem Zusammenhang:

http://www.stefan-niggemeier.de/blog/768/wie-bild-auslaenderfeindlichkeit-foerdert/

http://www.11freunde.de/artikel/die-dfl-die-bild-und-die-fluechtlinge