Eure Fragen zur aktuellen Situation beim KSC

Wir weisen euch hiermit auf die folgende Mitteilung des Fan-Dachverbandes Supporters Karlsruhe 1986 e.V. hin:

„Jeder von uns hat aktuell auf seine Weise mit der weltweit herrschenden Krise zu kämpfen. Wie viele kleine und mittlere Unternehmen, versucht auch unser Karlsruher SC gerade, den besonderen Herausforderungen dieser Zeit Herr zu werden. So ist beispielsweise die außerordentliche Mitgliederversammlung am 15.Mai 2020 und die angedachte Planinsolvenz in aller Munde.

Wir als Euer Fan-Dachverband beschäftigen uns bereits seit einigen Wochen mit der aktuellen wirtschaftlichen Situation des KSC. In einem ersten Schritt haben wir – gemeinsam mit ULTRA1894 und den Fanclubs des KSC – dem Geschäftsführer Michael Becker am vergangen Freitag das Vertrauen ausgesprochen. (hier gehts zur Stellungnahme)

Warum? Weil wir nach vielen Gesprächen und Erfahrungen, sowie aufgrund belegbarer Informationen, davon überzeugt sind, dass die aktuelle Geschäftsführung dieses Vertrauen verdient. Es wurden und werden Ideen und nachhaltige Konzepte erarbeitet, welche unseren Verein aus seiner Krise und in eine bessere, nachhaltigere Zukunft führen können.

Als unabhängiger Dachverband sehen wir uns hierbei wie immer in einer neutralen Position und möchten in dieser schwierigen Thematik auch zur Aufklärung beitragen, so wie Ihr es von uns gewohnt seid und dies auch zu Recht erwartet.

Ihr könnt uns dabei unterstützen, indem Ihr uns kurzfristig Eure brennendsten Fragen zur aktuellen Situation und zu der aktuellen Lage beim KSC zukommen lasst. Schreibt uns hierzu unten in die Kommentare oder nutzt das Kontaktformular auf unserer Webseite.

Wie und in welchem Format unsere Aufklärung für Euch während der besonderen Zeit in der Corona-Krise erfolgen kann, wissen wir noch nicht endgültig. Wir werden Euch dazu auf dem Laufenden halten.

Gegengerade Gemeinsam – Für die Zukunft unseres KSC!“

ULTRA1894, die Supporters Karlsruhe 1986 e.V. und die Fanclubs mit Vertrauen in die Geschäftsführung des KSC

Hallo KSC-Fans,

Auch während der coronabedingten fussballfreien Zeit bleibt es um unseren Karlsruher Sport-Club nicht ruhig. Fast täglich wird in den Medien und der Öffentlichkeit über eine mögliche Planinsolvenz und eine potentielle Mitgliederbefragung berichtet und hierbei deuten sich immer mehr große Gräben zwischen den Vereinsverantwortlichen an.

Wir, das sind ULTRA1894, die offiziellen Fanclubs des KSC und die Supporters Karlsruhe 1986 e.V. als offizieller Dachverband aller KSC-Fans, fordern hiermit alle handelnden Personen des KSC dazu auf, persönliche Eitelkeiten und vor allem interne Machtkämpfe zu unterlassen und sich einzig und allein auf das Wohl unseres Karlsruher SC zu konzentrieren.

Dabei sprechen wir besonders dem für die nächsten wegweisenden Schritte verantwortlichen Geschäftsführer Michael Becker das Vertrauen aus. Er hat seit seinem Amtsantritt vieles im Verein professionalisiert und für eine lang geforderte Transparenz gegenüber Mitgliedern, Sponsoren und Partnern gesorgt. Wir vertrauen Michael Becker insbesondere auch in dieser schweren Zeit und erwarten dieses gleiche Verhalten von den durch die Mitglieder gewählten Gremien und insbesondere auch von der Vereinsführung.

In diesem Sinne: Nur der KSC!

ULTRA1894, SUPPORTERS KARLSRUHE 1986 e.V. und die Fanclubs KSC:

76ERS KARLSRUHE, 9er SEKTION KARLSRUHE, 12+X, BADEN BADENER SELECTION 2013, BADISCHE TRABER 2000, BADEN EMPIRE 76, BADEN FRAKTION 1894, BADEN KÄNGURUS 08, BADEN KOLLEKTIV 2012, BADEN MANIACS 1996, BANDA AZZURRA, BIERKONSUM-VEREIN KARLSRUHE, BLAU WEISSE GESCHWINDIGKEIT, BLAU WEISSE KSC FREUNDE, BLAU WEISSE SCHDOIRASSLER, BLAU-WEISS STATT BRAUN E.V., BLOOD TYPE 1894, BLUE WHITE BORDERLAND, BLUE WHITE 76, BLUES-BROTHERS, BULLTERRIER KARLSRUHE ’89, CLOCKWORK EAST, DRECKSTRUPPE KARLSRUHE 2015 E.V., FÄCHERSTADT BRIGADE 2016, GAGGENAUER LÖWEN, GOLDSTADT CREW, KAMPFTRINKER KARLSRUHE‘ 89, KAOS-TRUPP, KSC AMIGOS, KSC DEPPEN KARLSRUHE, KSC FANCLUB MEETING POINT RHEINSTETTEN, KSC FANCLUB NORDRUDEL, KSC FANCLUB PYRAMIDE, KSC FANCLUB RENCHTAL, KSC FANS IM OSTEN, KSC FIRE WHEELS, KSC FREUNDE HASSELTOWN, LIEBE KENNT KEINE LIGA, LONGEBRIGGER WIKINGER, NERVENKLINIK KARLSRUHE, NORDBADEN, PEGASUS KARLSRUHE, PSYCHOS KARLSRUHE 2007, REMCHINGER JUNGS, SEKTION STRAUBENHARDT, STAMMTISCH FÄCHERSTADT, SÜDBADEN 1981, SYMBADISCH VERSTREUTE, WILDPARKJUNXX, ZSKA MÜNCHEN

Quarantäne für den Fußball – Geisterspiele sind keine Lösung!

Die Frage, wann und in welcher Form wieder Profifußball gespielt werden darf, wurde in den vergangenen Tagen und Wochen viel diskutiert. In der nach wie vor teils unübersichtlichen gesellschaftlichen Situation wurden von verschiedenen Akteuren eine Vielzahl ethischer, epidemiologischer und anderer Argumente ins Feld geführt. Im Folgenden möchten wir uns, als bundesweiter Zusammenschluss der Fanszenen und mit Blick auf die DFL-Vollversammlung, zu dem Thema äußern:

Die Wiederaufnahme des Fußballs, auch in Form von Geisterspielen, ist in der aktuellen Situation nicht vertretbar – schon gar nicht unter dem Deckmantel der gesellschaftlichen Verantwortung. Eine baldige Fortsetzung der Saison wäre blanker Hohn gegenüber dem Rest der Gesellschaft und insbesondere all denjenigen, die sich in der Corona-Krise wirklich gesellschaftsdienlich engagieren. Der Profifußball ist längst krank genug und gehört weiterhin in Quarantäne.

Wir vertreten die klare Position, dass es keine Lex Bundesliga geben darf. Fußball hat in Deutschland eine herausgehobene Bedeutung, systemrelevant ist er jedoch ganz sicher nicht. Beschränkungen, die für vergleichbare Bereiche der Sport- und Unterhaltungsindustrie gelten, müssen auch im Fußball Anwendung finden. In einer Zeit, in der wir alle sehr massive Einschränkungen unserer Grundrechte im Sinne des Gemeinwohls hinnehmen, ist an einen Spielbetrieb der Bundesligen nicht zu denken. Wenn seit Wochen über einen Mangel an Kapazitäten bei CoVid-19-Tests berichtet wird, ist die Idee, Fußballspieler in einer extrem hohen Taktung auf das Virus zu untersuchen, schlicht absurd. Ganz zu schweigen von der Praxis eines Fußballspiels mit Zweikämpfen, eines normalen Trainingsbetriebes in Zeiten von Versammlungsverboten und eines gemeinsamen Verfolgens potenzieller Geisterspiele durch Fans.

Die Rede von gesellschaftlicher Verantwortung und Pläne für exklusive Testkontingente (über 20.000 Stück) für den Profifußball passen nicht zusammen. Wir verstehen, dass Vereinsfunktionäre durchaus rechtliche Verpflichtungen haben, im Sinne des finanziellen Wohls ihres Vereins zu handeln. In einer Situation jedoch, in der die gesamte Gesellschaft und Wirtschaft vor enormen Herausforderungen stehen, ist es für uns nicht nachvollziehbar, dass offenbar sämtliche Bedenken hintenangestellt werden, wenn es darum geht, den Spielbetrieb möglichst lange aufrechtzuerhalten, bzw. erneut zu starten.

Ganz offensichtlich hat der Profifußball viel tieferliegende Probleme. Ein System, in das in den letzten Jahren Geldsummen jenseits der Vorstellungskraft vieler Menschen geflossen sind, steht innerhalb eines Monats vor dem Kollaps. Der Erhalt der Strukturen ist vollkommen vom Fluss der Fernsehgelder abhängig, die Vereine existieren nur noch in totaler Abhängigkeit von den Rechteinhabern.

Die Frage, weshalb es trotz aller Millionen keinerlei Nachhaltigkeit im Profifußball zu geben scheint, wie die Strukturen und Vereine in Zukunft robuster und krisensicherer gemacht werden können, wurde zumindest öffentlich noch von keinem Funktionär gestellt. Das einzig kommunizierte Ziel ist ein möglichst schnelles ,,Weiter so!‘‘, das jedoch lediglich einer überschaubaren Zahl an Beteiligten weiterhin überragende Einkünfte garantiert. Das Gerede von zigtausenden Jobs halten wir schlicht in den meisten Fällen für einen Vorwand, weiterhin exorbitante Millioneneinkünfte für wenige extreme Profiteure zu sichern. Dies zeigt sich auch in der absoluten Untätigkeit des DFB, im Hinblick auf den Fußball unterhalb der 2. Bundesliga. Dass Geisterspiele hier viel stärkere Folgen hätten, als in den Ligen der DFL, wird ausgeblendet. Hauptsache das „Premiumprodukt“ kann weiterexistieren. Hier wird der DFB seiner Rolle nicht nur nicht gerecht, er zeigt auch wiederholt, wessen Interessen er vertritt.

Seit Jahren fordern Fans Reformen für eine gerechtere Verteilung der TV-Einnahmen und kritisieren die mangelnde Solidarität zwischen großen und kleinen Vereinen. Wir weisen auf Finanzexzesse, mangelnde Rücklagenbildung und die teils erpresserische Rolle von Spielerberatern hin. Die Gefahr der Abhängigkeit von einzelnen großen Geldgebern haben wir anhand von Beispielen wie 1860 München, Carl Zeiss Jena und anderen immer wieder aufgezeigt.

Spätestens jetzt ist es aller höchste Zeit, dass sich Fußballfunktionäre ernsthaft mit diesen Punkten auseinandersetzen. Die jetzige Herausforderung ist auch eine Chance: Die Verbände sollten diese Krise als solche begreifen und die Strukturen des modernen Fußballs grundlegend verändern. Es ist höchste Zeit!

In diesem Zusammenhang fordern wir:

  • Der aktuelle Plan der DFL, den Spielbetrieb im Mai in Form von Geisterspielen wieder aufzunehmen, darf nicht umgesetzt werden. Wir maßen uns nicht an, zu entscheiden, ab wann der Ball wieder rollen darf. In einer Situation, in der sich der Fußball auf diese Weise so dermaßen vom Rest der Gesellschaft entkoppeln würde, darf es jedoch nicht passieren.
  • Eine sachliche Auseinandersetzung mit der aktuellen Lage muss forciert und eine Abkehr vom blinden Retten der TV-Gelder vollzogen werden. Auch ein möglicher Abbruch der Saison darf kein Tabu sein, wenn die gesellschaftlichen Umstände es nicht anders zulassen. In diesem Fall sollten nicht nur Horrorszenarien in Form von drohenden Insolvenzen skizziert werden, sondern Lösungsmöglichkeiten in Form von Förderdarlehen, erweiterten Insolvenzfristen und anderen Kriseninstrumenten, denen sich auch die restliche Wirtschaft stellt, diskutiert werden.
  • Eine kommende Lösung muss maximal solidarisch sein. Es darf unter den Vereinen keine Krisengewinner- und verlierer geben. Die Schere zwischen ,,groß‘‘ und ,,klein‘‘ darf nicht noch weiter auseinandergehen. Ausdrücklich schließen wir damit auch die Vereine der dritten Liga und der Regionalligen mit ein, für die Geisterspiele ohnehin keine Option sind.
  • Die Diskussion über grundlegende Reformen, um den Profifußball nachhaltiger und wirtschaftlich krisensicherer zu gestalten, muss jetzt beginnen. Sie darf nicht nur von Fans und Journalisten geführt werden, sondern ist die zentrale Aufgabe der Verantwortlichen der Clubs und Verbände. Strukturen und Vereine müssen auf einen finanziell und ideell sicheren Boden zurückgeholt werden. Dabei muss die 50+1-Regel weiterhin unberührt bleiben.

Die Phase einer von der restlichen Gesellschaft komplett entkoppelten Fußballwelt muss ein Ende haben!

Fanszenen Deutschlands im April 2020

Karlsruhe solidarisch! – Update

Hallo KSC-Fans,

vor gut zwei Wochen startete die KSC-Nachbarschaftshilfe. Helfer aus Fanszene und Verein erledigen für Menschen, die Unterstützung brauchen, die Einkäufe. (Mehr Infos hier: http://ultra1894.de/karlsruhe-solidarisch/)

Zu unseren Nachbarn gehören aber auch Menschen, die keine eigene Wohnung haben. Viele Einrichtungen wie die Tafeln sind aktuell geschlossen oder müssen ihr Angebot stark einschränken. Die Corona-Krise betrifft uns alle, aber nicht alle gleich stark. Wer eh schon unter schwierigen Umständen lebt, hat es momentan besonders schwer. Unsere Nachbarn ohne Dach über dem Kopf dürfen wir nicht vergessen!

Wir haben uns daher mit Fanprojekt, Supporters, Verein und dem Koch Kevin Wilde vom Restaurant Nagels Kranz zusammengetan und beliefern aktuell die folgenden Einrichtungen regelmäßig mit frisch zubereiteten Mahlzeiten: Frauentreff in der Belfortstraße, Frauentreff in der Scheffelstraße, Frauenpension in der Kaiserallee, Tagestreff in der Kriegsstraße (alle Montag bis Freitag) sowie das IGLU in der Adlerstraße (Dienstag und Donnerstag).

Um dieses Angebot auch weiterhin aufrechterhalten zu können, sind wir auf Spenden angewiesen. Das Fanprojekt hat dafür ein Spendenkonto eingerichtet.

Spendenkonto: Stadtjugendausschuss e.V. Karlsruhe
DE 59 660501010009016809
Verwendungszweck: „Fußball macht satt“
Es können Spendenquittungen ausgestellt werden.

Danke an alle, die unterstützen, mithelfen, spenden oder sich auf andere Art solidarisch zeigen!

ULTRA1894 – Alles für Karlsruhe

Karlsruhe solidarisch!

Hallo Gegengerade, hallo KSC-Fans, hallo Karlsruhe,

in dieser Krisenzeit müssen wir zusammenhalten und solidarisch miteinander umgehen!

Die obersten Regeln sind:

  • Bleibt so gut es geht zuhause, meidet Menschenansammlungen und soziale Kontakte.
  • Wascht Euch oft und gründlich die Hände.
  • Kauft was Ihr braucht, aber nicht mehr – auch andere wollen noch einkaufen. Für Hamsterkäufe gibt es keinen Grund – die Versorgung ist sichergestellt.
  • Hört auf die Experten – nicht auf unseriöse Nachrichten oder Posts in sozialen Netzwerken.

Was könnt Ihr tun, um zu helfen?

  • Wenn Ihr nicht der Risikogruppe angehört, helft den Menschen in Eurer Nachbarschaft, z.B. beim Einkaufen. Unter s.ksc.de/ichhelfe gibt es einen Vordruck, den Ihr nutzen könnt, um Eure Hilfe anzubieten. 
  • Geht Blut spenden. In diesem PDF haben wir aktuelle Termine in der Region aufgelistet. 
  • Wer unter Quarantäne steht, zur Risikogruppe gehört oder aus sonstigen Gründen Unterstützung bei der Besorgung von Einkäufen braucht, kann sich ab Montag (23.03.20) bei der KSC-Nachbarschaftshilfe melden. Diese steht allen betroffenen Menschen im Karlsruher Stadtgebiet offen, unabhängig von Mitgliedschaft oder sonstiger Verbindung zum KSC.

Montags bis freitags von 9.30 bis 12.00 Uhr nimmt unter der untenstehenden Telefonnummer ein KSC-Mitarbeiter Eure Bestellung (bis zu einem Warenwert von 50€) auf. Am gleichen Tag werden Euch Helfer aus Verein und Fanszene Eure Einkäufe vorbeibringen. Die Aktion ist mit dem Gesundheitsamt/Ordnungsamt abgestimmt. Bei der Übergabe der Einkäufe und des Geldes werden Regeln zur Hygiene eingehalten, die Ihr bei der telefonischen Bestellung erfahrt.

Die KSC-Nachbarschaftshilfe ist eine gemeinsame Aktion von Fanprojekt Karlsruhe, Supporters Karlsruhe, KSC TUT GUT und ULTRA1894.

Die Telefonnummer für die Bestellung lautet: 0721/96434-769

Solidarität ist unsere Waffe!

ULTRA1894 – Alles für Karlsruhe!
Supporters Karlsruhe 1986 e.V.

Stellungnahme zur aktuellen Corona-Situation

Aktuell gibt es wohl kein Thema, das unsere Gesellschaft so beschäftigt wie der Corona-Virus. Die aktuelle Entwicklung sollten alle, die in irgendeiner Form am Fußball beteiligt sind, ernst nehmen, den zuständigen Behörden vertrauen sowie deren Anweisungen und Empfehlungen folgen.
Daher werden wir zu keinem großen Treffen aufrufen, um die Vorsichtsmaßnahmen nicht zu torpedieren.

Wir prangern aber DFB und DFL an, die in dieser Situation keine einheitliche Linie finden. Der DFB sagt die nächsten zwei Spieltage der dritten Liga komplett ab – hier scheint das Infektionsrisiko wohl höher (oder der Profitverlust geringer?) als in den ersten beiden Ligen zu sein. Dahingehend überlässt die DFL die Verantwortung den Vereinen und möchte den Spielbetrieb fortsetzen. Inzwischen haben alle Vereine und Behörden sich darauf verständigt, ohne Zuschauer zu spielen. Spieler und Verantwortliche klagten bereits beim Nachholspiel von Mönchengladbach gegen Köln über die Atmosphäre im leeren Stadion und wieder einmal wird deutlich, dass der Fußball durch die Fans erst zu dem wird, was ihn ausmacht: ein Sport mit Stimmung und Emotionen.

Weiter stellt sich natürlich die Frage eines fairen Wettbewerbs, wenn Teams um wichtige Punkte im Kampf um die Auf- oder Abstiegsplätze plötzlich ohne die Rückendeckung mehrerer tausend Fans auskommen müssen.

Es scheint, als seien DFB und DFL ihrer enormen gesellschaftlichen Verantwortung wieder einmal nicht gewachsen oder sie verschließen sich dieser aufgrund von Vermarktungsrechten und finanzieller Einbußen. Nach den Äußerungen Christian Seiferts, die Liga müsse unbedingt zu Ende gespielt werden, gewinnt man zumindest diesen Eindruck.

Die Geisterspiele treffen dabei vor allem die Vereine, die prinzipiell Eintrittsgelder zurückerstatten würden, sobald der Käufer Anspruch erhebt. Wir schließen uns daher dem Aufruf des KSC an und bitten alle KSC-Fans, nicht von ihrem Anspruch auf Rückerstattung Gebrauch zu machen.

Die ganze Perversion der letzten Tage und besonders des deutschen modernen Fußballs zeigt sich besonders im Hinblick auf die Entwicklungen in anderen Ländern und Sportarten: In Italien setzt schon die Liga aus, Inter Mailand oder Real Madrid ziehen sich komplett zurück und sogar die nordamerikanische NBA, deren finanzieller Wert die Bundesliga bei Weitem übersteigt, wird nicht mehr zu Ende gespielt.
In Deutschland suchen DFB und DFL trotz der Krise immer noch Vermarktungs-Möglichkeiten mit Sky, um die Liga dem Konsumenten zu zeigen.

  • Wir fordern eine Unterbrechung der aktuellen Saison!
  • Verzichtet auf die Rückerstattung eurer Eintrittskarten, um unseren Verein in einer solch schwierigen Situation zu unterstützen.
  • Gleichzeitig fordern wir alle Personen in der aktuellen Situation zur gegenseitigen Solidarität auf!

ULTRA1894

Kollektivstrafen zum „Schutze“ eines Milliardärs – der DFB zeigt erneut sein wahres Gesicht

In den vergangenen Wochen wurde die Fußballöffentlichkeit erneut Zeuge der Doppelmoral und Demokratie-Feindlichkeit der Vertreter des sogenannten „modernen Fußballs“. Ihren Höhepunkt erreichte die Absurdität vorerst am vergangenen Wochenende.

Sich gegenseitig übertreffend fabulierten Dietmar Hopp, Karl-Heinz Rummenigge und der DFB selbst, neben abgehalfterten D-Prominenten des Fußballs über „Würde“, „Moral“ und „Respekt“. Dieselben Personen, die im Falle Hopp daran arbeiten, dass der Fußball der Zukunft von hochgezüchteten Retortenvereinen mit unkritischem Klatschpublikum beherrscht wird und der ungebetenen Meinungen gerne mit einem Hochfrequenzgerät begegnet, welches Körperverletzungen nach sich zieht. Oder die, im Fall Rummenigge, Trainingslager in Katar abhalten, einem Land, welches Menschenrechte und somit die oben erwähnten Werte mit Füßen tritt. Ein Land, welches auch aufgrund der DFB-Funktionäre die Weltmeisterschaft 2022 austragen wird. In Anbetracht der nicht aufgeklärten gekauften WM 2006 ist auch hier davon auszugehen, dass sich die Herren das einige teure Uhren haben kosten lassen.

Diese moralisch alles andere als integren Personen und Strukturen wollen uns Fans nun erzählen, was Anstand ist und stören sich an der zugespitzten Wortwahl, mit der wir unsere Kritik äußern. Nur, wenn es keine Möglichkeit gibt, grundlegende Veränderungen im deutschen Fußball zu erreichen, müssen wir eben zu drastischeren Maßnahmen greifen. Dass es keine andere zielführende  Möglichkeit gibt, haben die von uns geführten Gespräche mit den Verbänden gezeigt, die letztlich nicht mehr waren als ein großer Scheindialog.

Die tatsächliche Schande der vergangenen Wochen liegt im Verhalten der Verbände, allen voran des DFB. Zuerst wurden die öffentlichkeitswirksam ausgesetzten Kollektivstrafen wieder eingeführt. Wohlgemerkt, in einer von einem Fußballverband geschaffenen Paralleljustiz. Diese verfassungswidrige Art der Bestrafung ist mit unserem Verständnis von Demokratie nicht in Einklang zu bringen. Indem der DFB diese nun wieder ausspricht, offenbart er nicht nur erneut sein verzerrtes Bild von Rechtsstaatlichkeit, sondern beweist auch eindrücklich, dass er nur solange an Veränderungen und Dialog interessiert ist, solange sein Geschäft nicht ernsthaft gestört wird. Nicht einmal die wenigen Fanorganisationen, die noch mit dem DFB im Dialog stehen, wurden über die „neue Linie“ des Verbandes informiert, geschweige denn, deren Meinung eingeholt. Der DFB zeigt wiederholt, dass er kein ernsthaftes Interesse an einem Dialog mit Fans verfolgt. Unter Fritz Keller scheint sich auch hier leider nichts zum Positiven verändert zu haben.

Darüber hinaus sollen von nun an zum Wohle eines Milliardärs sämtliche „Diskriminierungen“ und „Beleidigungen“ sanktioniert werden, bei Wiederholungen droht ein Spielabbruch. Eine Selbstoffenbarung seiner eigenen Unabhängigkeit lieferte der DFB bereits, in dem er im Vorfeld des Spieltags eine Einflussnahme von Vereinsfunktionären und Absprachen zuließ. Der erste Spieltag mit dieser Regelung hat gezeigt, worum es den Verantwortlichen und dem DFB wirklich geht, um schlichte Zensur. Anders ist die Unterbrechung in Meppen nicht zu erklären. Auch, wenn die Verbände jetzt wieder ein Stück weit zurückrudern, zeigt sich klar, in welche Richtung es gehen soll und wird.

Wir sind nicht gutgläubig und waren es auch nie. Und so lassen wir uns auch diesmal nicht blenden. Es geht hier weder um antirassistisches Engagement, noch um Diskriminierung und schon gar nicht um Anstand und Werte. In diesem Falle hätte sich der DFB in der Vergangenheit entschiedener, auch im eigenen Dunstkreis, positionieren müssen. Dieses geschah, wie zu erwarten nicht. Es geht schlichtweg um die Bekämpfung unserer Fankultur und unserer Werte. Die Profiteure des Geschäfts „Fußball“ versuchen mit diesem scheinbar verfänglichen Thema die Fankurven zu spalten, um letztlich die aktiven Fanszenen zu entfernen. Denn diese sind es, die stets den Finger in die Wunde legen und sich für demokratische Vereine, effektive Mitbestimmung im Fußball, für den Erhalt der 50+1 Regel, für bezahlbare Eintrittskarten und fangerechte Anstoßzeiten einsetzen und somit letztlich für das, was uns Fans die Identifikation mit diesem Sport noch halbwegs gelingen lässt.

Aber dieses Engagement ist dem DFB und seinen Verbündeten ein Dorn im Auge, welchen es zu bekämpfen gilt. Diesen Kampf nehmen wir auch weiterhin gerne an, denn wir haben keine andere Wahl, als ihn zu führen, wenn wir unseren Fußball zumindest teilweise noch erhalten wollen. Dieser Kampf kann plakativ, zugespitzt und provokant geführt werden oder tiefgründig und differenziert – wichtig ist, dass wir ihn führen!

Denn wir Fans sind die Basis und die Seele des Fußballs und wir lassen uns weder von Kollektivstrafen, noch von Spielunterbrechungen davon abhalten, für unsere Sache einzustehen.

Wir fordern und erwarten daher:

  • Kollektivstrafen abschaffen! Es wird Zeit, dass der DFB sein mittelalterliches Rechtsverständnis für alle Zeit hinter sich lässt und Kollektivstrafen nicht nur aussetzt, sondern seine Rechts- und Verfahrensordnung diesbezüglich ändert und damit das Instrument der kollektiven Bestrafung abschafft. Im gleichen Zuge erwarten wir die sofortige Aufhebung der gegen Borussia Dortmund ausgesprochenen Zuschauerausschlüsse.
  • Die wirklich hässlichen Gesichter des Fußballs bekämpfen! Der Fußball ist kaputt. Wirtschaftliche Interessen werden hofiert, das System sorgt dafür, dass reiche Clubs immer reicher werden, in den Verbänden steht Korruption an der Tagesordnung und um Menschenrechtsverletzungen schert man sich einen Dreck. Nicht erst seit den „Football Leaks“- Enthüllungen ist bekannt, dass Verbände und Vereine sich an diesen Zuständen nicht stören – im Gegenteil, sie fördern sie sogar. Hier muss endlich gegengesteuert werden, sollte den Herren wirklich etwas am Fußball liegen!

Wer nur am maximalen Profit orientiert ist, Werte deshalb nur zu seinem (Wettbewerbs-)Vorteil benennt und sich mit jahrelanger Kritik von Fans nicht ehrlich auseinandersetzt, macht sich lächerlich, wenn er sich als Hüter der Moral inszeniert. Wir Fans werden die Praxis vom letzten Spieltag nicht einfach so hinnehmen und im Zweifel weiter Unterbrechungen und auch Abbrüche in Kauf nehmen.

Fick dich DFB!

Fanszenen Deutschlands im März 2020

Rückblick Moser hilft! und Moser rockt! 2019/20

Hallo KSC-Fans,

durch die Becherspendenaktion Moser hilft! 2019 konnten wir 4.416,15€ sammeln. Diese haben wir im Rahmen des Konzerts Moser rockt! dem Verein gegen sexuelle Gewalt an Mädchen und Frauen übergeben. Aktuell baut der Verein ein Beratungsangebot für Jungen und Männer auf und kann das Geld daher gut gebrauchen.

Die Übergabe der Kleiderspende an das IGLU fand schon im Januar statt. Das IGLU ist eine Anlaufstelle für Jugendliche und junge Erwachsene, die Probleme mit ihrer momentanen Wohnsituation oder Wohnungslosigkeit haben. Auch hier konnten wir KSC-Fans einen Beitrag leisten und die Kleiderkammer wieder gut auffüllen.

Am 15. Februar fand dann als krönender Abschluss Moser rockt! statt, das auch im 14. Jahr ein voller Erfolg war. Mit 300 KSC-Fans feierten wir im Gedenken an unsere verstorbenen Freunde. Von dem Erlös werden wir wieder den Kindern des Antoniusheims eine Freude bereiten.

Vielen Dank an alle, die mitgeholfen oder gespendet haben!

PHÖNIX SONS 1999
ULTRAS KARLSRUHE